Alles fließt...(Heraklit)
Abschied von Pater Lijo
Abschiede sind immer schmerzlich, sowohl für die, die weggehen als auch für die, die bleiben. Denn damit endet für beide Seiten ein Stück der eigenen Lebensgeschichte. Das gilt nicht nur für die Seite Pater Lijos, der in eine andere Gemeinde unseres Bistums, nämlich nach Usingen, wechselt, sondern auch für die Seite der Pfarrei Hachenburg, in der er bisher wirkte.
Pater Lijo Thomas Athiyunthan war als Priesterlicher Praktikant vom Februar 2019 bis zum 31.01.2020 in unserer Pfarrei tätig. Er stammt aus Thrissur in Indien im Bundesstaat Kerala. Neben seinen theologischen Studien hat er auch noch den Mastergrad in Philosophie erworben.
Lijo Thomas, der als katholischer Priester in der Pfarrei Hachenburg erste praktische Erfahrungen in einer kirchlichen Gemeinde außerhalb Indiens machte, war mit sehr viel eigenem Einsatz und großem Engagement in unserer Pfarrei tätig. Das zeigte sich in den Gottesdiensten, in der Mitarbeit in Teams sowie in der Zusammenarbeit mit Pfarrer Roth, Pater Guido Dupont und Diakon Krämer. Derselbe Eindruck gilt für den Umgang mit Pfarrangehörigen zum Beispiel bei Zusammentreffen im Pfarrhof oder bei kleinen Festen oder in Bibelkreisen. Man staunte, wie schnell er die deutsche Sprache gut gelernt hatte.
Wenn er in der Pfarrei gefragt wurde, ob er Heimweh oder gar Langeweile habe, dann hat er dies stets verneint, weil beides nicht der Fall war. Die seelsorgerliche Arbeit hat ihn voll ausgefüllt und Heimweh oder Langeweile nicht aufkommen lassen. Das hängt mit seiner optimistischen Lebenseinstellung zusammen, für die er Kraft aus dem Glauben zog. Für ihn ist die Kirche in Deutschland nicht – wie er selbst sagte – in einer „palliativen“ Notsituation. Er meint, es gebe mehr Glauben als man annehme. Er habe die feste Hoffnung, dass aus der gegenwärtigen Situation sich neuer Glaube an Christus entwickele.
Die Pfarrei dankt Pater Lijo.
Günter Hummes
Der neue Wirkungsbereich von Pater Lijo: